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Implantat bei Brustvergroesserung Köln
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Bei einer Kapselfibrose handelt es sich um eine Komplikation von Brustvergrößerungen mittels Brustimplantaten. Hier kommt es zu einer Schrumpfung und Verhärtung der Kapsel, die um das Implantat herum liegt, was mit einer Formveränderung des Implantats einhergehen kann. Im weiteren Verlauf kann eine Kapselfibrose bei fortgeschrittenen Fällen ebenso eine Schmerzsymptomatik verursachen.

Dass sich eine zarte Kapsel um das Implantat bildet, ist eine natürliche Reaktion des Körpers, da dieser das Implantat als Fremdkörper abgrenzt. Die Kapsel entsteht bereits kurz nach der Einsetzung des Implantats während des Wundheilungsprozesses. Wenn es zu einer Kapselfibrose kommt, kann das sowohl nur eine als auch beide Brüste betreffen.

Wahrscheinlichkeit einer Kapselfibrose?

Laut der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie DGPRÄC liegt die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung einer Kapselfibrose bei etwa 20 %. Allerdings ist die Fibrose in vielen Fällen nicht so ausgeprägt, so dass eine Entfernung nur bei weniger als 5 % der Frauen nötig ist. Die Wahrscheinlichkeit für Kapselfibrose ist geringer, wenn moderne Implantate mit rauer Oberfläche eingesetzt werden.

Anzeichen einer Kapselfibrose

Schmerzen nach einer Brustoperation können auf verschiedene Ursachen hindeuten und nicht immer liegt den Symptomen eine Kapselfibrose zugrunde. Ein unangenehmes Spannungsgefühl ist oftmals nur die Folge einer Überlastung. Außerdem ist es im ersten Jahr nach einer Brustvergrößerung ganz normal, dass ähnliche Beschwerdebilder auftreten. Kommt es jedoch zu plötzlichen Veränderungen der Brustform oder schlimmer werdenden Schmerzen, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, da möglicherweise auch eine Entzündung vorliegen könnte. Folgende Anzeichen sprechen für eine Kapselfibrose:

Symptome einer Kapselfibrose:

  • Spannungsgefühl in der Brust, teilweise schmerzhaft
  • Verformungen der Implantatform und damit auch der Brustform
  • das Implantat dreht oder verschiebt sich
  • tastbare Verhärtung
  • es entsteht eine Asymmetrie der Brust
  • Es kommt zur Faltenbildung an der Brust

Stadien einer Kapselfibrose nach Baker

Laut dem Mediziner Baker kann man eine Kapselfibrose in 4 unterschiedliche Stadien oder Grade einteilen, auch als Baker-Stufen bekannt. Je nach Intensität der Verhärtung und Verformung beschreibt Baker folgende Stufen:

  • Grad I: Normalzustand: keine äußerlichen Anzeichen oder Beschwerden, weiche Konsistenz der Brust
  • Grad II: leichte Ausprägung einer Kapselfibrose mit geringer Verhärtung der Brust, äußerlich keine erkennbaren Anzeichen
  • Grad III: stark ausgeprägte Kapselfibrose, sichtbare Verformungen der Brust, keine Schmerzen
  • Grad IV: sehr ausgeprägte Kapselfibrose, deutlich sichtbare Verformung und Verhärtung der Brust mit begleitenden Schmerzen

Behandlung der Kapselfibrose

Ein vielversprechender Therapieansatz umfasst einen Einschnitt in das geschrumpfte Kapselgewebe, wodurch dem Implantat mehr Raum gegeben wird. Dieses Verfahren wird Kapsulotomie genannt. Weiterhin gibt es moderne Ultraschall-Methoden, durch die Kapselfibrosen in einem frühen Stadium langsam aufgelöst werden können. Oft sind mehrere Sitzungen nötig, um die Kapselfibrose ganz zu entfernen.

Ist die Kapselfibrose stark ausgeprägt und besteht ein Schweregrad von 3 bis 4 auf der Baker-Skala, kann meist nur eine weitere Operation Abhilfe schaffen. In diesen Fällen erfolgt dann eine vollständige Entfernung der Kapsel und des Implantats und die Einsetzung eines neuen Implantats.

Einer Kapselfibrose richtig vorbeugen

Das Auftreten einer Kapselfibrose nach einer Brustvergrößerung mit Implantaten kann nie ganz ausgeschlossen werden. Es gibt dennoch einige Möglichkeiten, das Risiko für die Entstehung minimal zu halten.

Die Zahl der dokumentierten Kapselfibrosen ist in den letzten Jahren deutlich gesunken, da zunehmend Implantate neuer Generation eingesetzt werden. Besonders die modernen Implantaten mit leicht rauer Oberfläche reduzieren das Risiko für Kapselfibrosen laut verschiedener Studien auf etwa 6 – 10 %. Es ist daher zu empfehlen, diese Art von Implantaten zu verwenden.

Auch die Positionierung der Implantate hat einen nachgewiesenen Einfluss auf die Entstehung von Kapselfibrosen. So ist es wahrscheinlicher, an einer Kapselfibrose zu erkranken, wenn die Implantate unter der Drüse, also subglandulär eingesetzt werden. Es ist jedoch nicht immer möglich, die submuskuläre Lage (unter der Muskulatur) bei jeder Patientin zu wählen, daher soll die sinnvollste Methode für die Platzierung der Implantate individuell beim Beratungsgespräch ermittelt werden.

Zuletzt gibt es auch einige Präventivmaßnahmen gegen Kapselfibrosen, die manche Ärzte ihren Patientinnen anbieten. Beispielsweise können Ultraschallbehandlungen auch prophylaktisch eingesetzt werden, weil diese nachweislich das Risiko für Kapselfibrosen minimieren. Durch die Ultraschallwellen wird das Brustgewebe besser durchblutet und mit Sauerstoff versorgt, was sich positiv auf die Gesundheit der Brust auswirkt. Ebenso sollen Massagen die Wahrscheinlichkeit für Kapselfibrosen etwas reduzieren.

Erfordert eine Kapselfibrose den Austausch des Implantats?

Befindet sich die Erkrankung in einem frühen Stadium gibt es die Möglichkeit, nicht-invasive Verfahren wie etwa eine Ultraschallwellen-Therapie anzuwenden. Auf diese Weise kann es gelingen, die Fibrose bei Stadium 1-2 aufzulockern. Auf diese Weise kann dem Implantat mehr Platz gegeben werden, so dass es nicht zu Verformungen kommt. Ab Stadium 3 muss eine Operation zur Entfernung der Kapsel durchgeführt werden. Laut den aktuellen Richtlinien dürfen die Implantate bei diesem Eingriff nicht wieder eingesetzt werden. Bei jedem Eingriff, bei dem die Implantate offen liegen oder aus dem Körper entfernt worden sind, müssen die Implantate ausgetauscht werden.

Wie viel kostet mich ein Implantatwechsel?

Wie bei einer Brustvergrößerung mit Implantaten selbst ist bei einem Implantatwechsel ebenso eine OP unter Vollnarkose und ggf. ein anschließender Klinikaufenthalten vonnöten. Die Kosten sind daher mit denen einer Brustvergrößerung vergleichbar und bewegen sich zwischen 4.500 und 5.500 €. Unter Umständen ist eine erneute Operation sogar teurer, wenn jetzt hochwertigere Implantate verwendet werden oder der Aufwand der OP beim zweiten Eingriff umfangreicher ist.

Muss ich die Kosten bei Komplikationen wie einer Kapselfibrose selbst übernehmen?

Die Kosten für einen Austausch von Brustimplantaten muss die Patientin in aller Regel selbst übernehmen. Das gilt dann, wenn nur ästhetischen und keine medizinischen Gründe für die OP vorliegen. Bei einer Folgeoperation einer rein aus ästhetischer Motivation erfolgten Brustvergrößerung übernimmt die Krankenkasse leider nur die Kosten für die Entfernung der Kapselfibrose. Alle anderen Kosten wie die für das neue Implantat oder den stationären Klinikaufenthalt müssen die Patientinnen selbst tragen.

Es gibt jedoch die Möglichkeit, im Vorfeld eine Folgekostenversicherung abzuschließen oder eine Zusatzversicherung für Kapselfibrose. In diesen Fällen übernimmt die Versicherung alle entstehenden Behandlungskosten.

Einige Implantatmarken geben eine Garantie gegen Kapselfibrose bei Verwendung von modernen Implantaten mit speziellen Oberflächeneigenschaften.

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